TO BE PUBLISHED Vorträge am 16.11.2020

14.09.2020
Die Koordinationsstelle für Geschlechterstudien & Gleichstellung, das Institut für Soziologie - Forschungsschwerpunkt Geschlechtersoziologie der Karl-Franzens-Universität laden gemeinsam mit dem IFZ zur Vortragsreihe TO BE PUBLISHED ein, bei der Nachwuchswissenschafter*Innen der Geschlechterstudien neueste Forschungsergebnisse präsentieren. 

Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Forum für den wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem Bereich der Geschlechterstudien und bietet eine Plattform für den Austausch mit Fachleuten und interessierter Öffentlichkeit. Die regelmäßige Präsentation von herausragenden Abschlussarbeiten der Genderforschung erlaubt einen Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten ambitionierter NachwuchswissenschafterInnen der Universität Graz.

Folgende Forschungsarbeiten werden bei der nächsten Veranstaltung vorgestellt:

Hannah Bayer, M.A.: FRAUEN AUF DER WALZ – Erfahrungen von Wandergesellinnen in einer männerdominierten Handwerkstradition.
(Begutachterin: Univ.-Prof.in Dr. Libora Oates-Indruchova, Universität Graz)
„Tippelei“, „die Walz“ oder „Gesell_innenwanderschaft“ ist eine Handwerkstradition, die seit dem späten Mittelalter im deutschsprachigen Raum existiert. Frauen stellen in dieser Tradition bis heute eine Minderheit dar, u.a. weil sie von mehr als der Hälfte aller Schächte (institutionelle Zusammenschlüsse innerhalb dieser Tradition) aufgrund ihres Genders ausgeschlossen sind. Aber auch andere Mechanismen wie sozialisierte Gendernormen, geschlechtersegregierter Arbeitsmarkt und Rape-Culture im öffentlichen Raum führen zum Ausschluss von Frauen aus dieser Tradition. Durch narrative Analyse von Interviews mit Wandergesellinnen konnten gender-spezifische Erfahrungen innerhalb dieser Tradition sichtbar gemacht werden. Nach feministisch-wissenschaftlicher Tradition ist das Private auch politisch. Die persönlichen Erfahrungen von Wandergesellinnen, ihr historischer Ausschluss aus dieser Tradition und der Geschichtsschreibung dazu, wurden mit Hilfe verschiedener feministischer Theorien zu Arbeitsmarktsegregation, Doing Gender und feministischer Objektivitätskritik aufgearbeitet.
Hannah Rose Bayer M.A. arbeitet im Rahmen des Doktoratskollegs Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation: Räume – Relationen – Repräsentationen an der Universität Innsbruck an ihrer Dissertation. Sie arbeitete vor ihrem Studium teilweise als Schneiderin und selbstständige Damenkleidermacherin. Außerhalb des genderwissenschaftlichen Feldes engagiert sich die Aktivistin politisch in verschiedenen, antifaschistischen und feministischen Projekten und Bands.

Melanie Köppel, M.A.: SEXUALISIERTE GEWALT GEGEN FRAUEN IM NETZ
Der Fall Sigrid Maurer. Eine Diskursanalyse der Berichterstattung in Online Publikationen ausgewählter österreichischer Zeitungen.
(Begutachterin: Ao.Univ.-Prof.in i.R. Dr. Karin Schmidlechner-Lienhart, Universität Graz)
Der Fall Sigrid Maurer polarisierte 2018 durch die prekären Umstände der Gesetzeslage in Österreich zum Thema Hass im Netz. Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die mediale Berichterstattung in ausgewählten Online-Publikationen österreichischer Medien zum Fall nach dem Schuldspruch von Sigrid Maurer am 9. Oktober 2018.Die Problematik der sexualisierten Gewalt gegenüber Frauen im Netz wird in dieser Arbeit thematisiert und am Beispiel des Falles Sigrid Maurer aufgezeigt.
Melanie Köppel studierte von 2015 bis 2018 Video-Journalismus und PR im Bachelor an der DEKRA Hochschule in Berlin. Von 2018 bis 2020 studierte sie an der Universität Graz „Interdisziplinäre Geschlechterstudien“ im Master und ist jetzt für Marketing und Vertrieb im Career Center der Uni Graz zuständig.

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ZEIT: MONTAG 16. NOVEMBER 2020, 16:00-17:30 UHR
ORT: Resowi-Zentrum der Universität Graz, SZ 15.22, Bauteil G, 2. Stock, Eingang Schubertstraße gegenüber Sorger