Frauen sind in technischen Ausbildungsgängen zahlenmäßig noch immer stark unterrepräsentiert. Österreichweit betrug der Frauenanteil bei den Erstinskribierenden im Studienjahr 2000/01 an Technischen Universitäten 25,2%. Im Zentrum des Projektes stand die Erhebung von Möglichkeiten und Potenzialen interdisziplinärer Lehrangebote zur Erhöhung des Frauenanteils insbesondere in technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen. Das Projektteam bearbeitete in Fallstudien interdisziplinäre Studiengänge, die mindestens 25% nicht-technische Fächer enthalten, aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Informations- und Kommunikationstechnologien. Folgende Forderungen wurden zusammenfassend formuliert:

• Einrichtung von mehr interdisziplinären Studiengängen, die zumindest 25% sozio-ökonomische Fächer beinhalten (wie z.B. Management, Wirtschaft, Sprachen, interkulturelle Studien, Soziologie, Politik, Psychologie, Philosophie, Ethik, Kunst, Technik und Gesellschaft, Kommunikation, Recht, Geschichte, Design, Gender Studies).
• Interdisziplinäre Fächer sollen bereits möglichst früh im Studienplan vorgesehen werden.
• Ausreichende Informationen über interdisziplinäre Studiengänge und daraus folgende Karrierechancen sollen an Schlüsselstellen zur Studienwahl angeboten werden. Die Erstellung von Informationsmaterial soll mit professionellem Know-how geschehen, um Sprache, Bilder, Inhalte und Beispiele auf die Adressatinnengruppe Mädchen und junge Frauen abzustimmen.
• Das Image von Naturwissenschaft und Technik bei Schülerinnen ist verbesserungswürdig.
• Multidisziplinäres Lernen muss als Schritt zum lebenslangen Lernen verstanden werden.