Bewertung von Inhaltsstoffen kosmetischer Mittel - Vorschläge für eine Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen

Inhaltsstoffe, welche in kosmetischen Mitteln enthalten sind, werden zum Teil auch in anderen Anwendungen z.B. in Reinigungs- oder Arzneimitteln verwendet und unterliegen dabei anderen Vorschriften und Prüfungen. Ziel des Projektes war es, die europäische Regelung für Kosmetikprodukte und -inhaltsstoffe in Zusammenhang mit einer umfassenden Politik des Stoff- und Risikomanagements zu betrachten. Ein Auslöser dafür war die anstehende Reform der europäischen Chemikalienregelung.

Auftraggeber

Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen

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Laufzeit

2000-2002

Die EU-Kommission geht davon aus, dass die verstärkte Anwendung des Verursacher-, Vorsorge- und Substitutionsprinzips zu einer neuen Sichtweise bzw. einem neuen Umgang mit Stoffen und der davon ausgehenden Risiken beitragen kann. Da ein beträchtlicher Teil der Kosmetikinhaltsstoffe bei Herstellung und Vertrieb dem Chemikalienrecht unterworfen ist, sind die beiden Regelungsbereiche stark miteinander verschränkt. Es ergibt sich daraus die Frage, ob die Reform der Chemikalienpolitik Auswirkungen auf die Kosmetikregelung hat.

In einem ersten Schritt wurde eine Befragung von ExpertInnen aus dem Kosmetikbereich durchgeführt, um zu erheben, welchen Stellenwert die Themen Produktbeobachtung und -information sowie die Bewertung der Gesundheits- und Umweltrelevanz von Kosmetika einnehmen.

Im zweiten Teil der Studie wurde anhand von Fallbeispielen aufgezeigt, welche Unterschiede zwischen dem Risikomanagement von Chemikalien und Kosmetika bestehen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Anzuführen sind in diesem Zusammenhang etwa die zum Teil unterschiedliche Einschätzung von kanzerogenen, mutagenen oder umweltgefährdenden Stoffeigenschaften.

Im Januar 2001 veranstaltete das IFZ in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen einen "Stakeholder-Dialog", zu dem ExpertInnen von Behörden, Industrie, Verbraucher- und Gesundheitsschutz eingeladen waren, die Ergebnisse der Studie zu diskutieren. Dabei wurde festgestellt, dass sowohl bei der Risikokommunikation als auch der Produktbeobachtung von Kosmetika Mängel auftreten. Um mögliche Maßnahmen zur Beseitigung der Defizite zu entwickeln, soll der Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdern jedenfalls fortgesetzt werden.

Forschungsthema