Partizipative Technikgestaltung und nachhaltige Entwicklung - Eine sozialwissenschaftliche Analyse
Im Vordergrund dieses Projekts steht die Frage nach der Rolle von NutzerInnen im Rahmen der Entwicklung und Verbreitung von technischen Innovationen, die zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft beitragen.
Jubiläumsfonds der österreichischen Nationalbank
2001-2003
- Zentrum für soziale Innovation (ZSI)
Wie Studien im Bereich der Innovationsforschung zeigen, haben NutzerInnen (das können sowohl Einzelpersonen, als auch Firmen sein) oft eine wichtige Funktion bei der Entwicklung und Diffusion von Technologien - und zwar nicht nur im Rahmen der (passiven) Akzeptanz oder der Nachfrage nach diesen Produkten. Vielmehr ist auch die aktive Aneignung der Produkte durch NutzerInnen von großer Bedeutung für den Erfolg einer Innovation, d.h. deren Integration in die Praxis des Alltags sowie deren Besetzung mit Bedeutung und Sinn. Auch spielen AnwenderInnen vielfach eine aktive Rolle in der Verbesserung und Gestaltung neuer Technologien. Es gibt guten Grund zur Annahme, dass dies unter spezifischen Rahmenbedingungen auch für die Entwicklung und Verbreitung ökologisch nachhaltiger Techniken gilt und einen wichtigen Faktor für den Erfolg solcher Produkte darstellt.
Im Vordergrund dieses Projekts steht die Frage nach der Rolle von NutzerInnen im Rahmen der Entwicklung und Verbreitung von technischen Innovationen, die zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft beitragen.
Dies wird in Fallstudien zu drei Technologiefeldern untersucht, in denen Österreich eine Rolle im internationalen Spitzenfeld einnimmt: thermische Solaranlagen, moderne Biomasseheizanlagen sowie ökologisches Bauen. In allen drei Feldern gibt es wichtige Anstöße und Beiträge von EndanwenderInnen für die technische Entwicklung - besonders prägnant bei Solaranlagen (und mit Einschränkungen bei Biomasseanlagen), wo Selbstbaubewegungen zu einer massiven Verbreitung beigetragen und den Boden für die Entstehung exportorientierter Firmen gelegt haben. Doch stellt sich zu Recht die Frage, inwieweit der Beitrag von NutzerInnen von sehr spezifischen sozialen und technischen Bedingungen abhängt. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zu einem besseren sozialwissenschaftlichen Verständnis solcher Innovationen geleistet und eine breitere Basis für technologiepolitische Handlungsmöglichkeiten zur Förderung nachhaltiger Technologien geschaffen werden.