In Graz hat „Urban Gardening“, das vor allem in Form von Gemeinschaftsgärten umgesetzt wird, primär eine soziale Funktion. In der öffentlichen Darstellung werden diese Initiativen jedoch oft missinterpretiert: einerseits werden sie hoffnungsvoll als Orte einer produktiven Lebensmittelproduktion idealisiert, andererseits als eine Form des unprofessionellen "Hobby-Gartelns" abgetan.

Der Auftraggeber Forum Urbanes Gärtnern (FUG) setzt sich seit seiner Gründung 2015 für die differenzierte Sicht des Lebensmittelproduktionsraums Stadt ein und wurde seit Anfang 2022 mit vielen Anfragen (Expertise und Umsetzungsprojekte) von Urban Gardening Initiativen in Graz adressiert. Dies veranlasste das FUG dazu, seine Tätigkeiten auf neue Beine zu stellen. Dazu wurde die Idee der Gründung eines Kompetenzzentrums für sozial-inklusive, urbane Lebensmittelproduktion geboren. Dieses Kompetenzzentrum soll folgende Komponenten vereinen: Produktionsgrundlagen (Ressourcen und Saatgut), Bildungsaktivitäten (schulisch, außerschulisch), Soziales Gärtnern und solidarische Lebensmittelproduktion.

Vor dem Hintergrund seiner einschlägigen Expertise in Forschungsarbeiten zum urbanen Gärtnern in Graz wurde das IFZ beauftragt, das FUG bei der Entwicklung eines Geschäfts- und Organisationsmodells für ein solches Kompetenzzentrum, das der spezifischen Bedarfslage Rechnung tragen soll, zu unterstützen. Die Beratungsleistung erfolgt basierend auf einer umfassenden Recherche zu Good- und Best-Practice-Beispielen sowie gestützt auf Ergebnisse aus aktuellen Forschungsarbeiten zum sozialen Gärtnern und urbaner Lebensmittelversorgung und umfasst eine Reihe von Co-kreativen Workshops.

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