Was Sie schon immer über Sex (+ Gender in der Forschung) wissen wollten …

presentation by Anita Thaler at Krems

7. März 2024

Die Universität für Weiterbildung Krems lud Anita Thaler ein, am 7. März 2024 anlässlich des Weltfrauentags 2024 einen Vortrag zu halten, inwiefern sich Gender Gaps in der Wissenschaft auf uns alle auswirken. 

Thaler begann ihre Key Note mit einem Blick zurück und präsentierte anhand von publizierten Beispielen aus Wissenschaft, Medizin und Technik, warum Gender in der Forschung wichtig und zum Teil sogar lebensnotwendig ist. So führte zum Beispiel das verengte Bild von Osteoporose als Krankheit von Frauen nach den Wechseljahren dazu, dass Hüftfrakturen bei Männern nicht mit Osteoporose in Zusammenhang gebracht und die Therapie nicht entsprechend zielgerichtet angewandt wurde. Und Crash Test Dummies ignorierten lange nicht nur die Anatomie weiblicher, sondern auch die mehrgewichtiger und älterer Menschen, was zu schwereren und tödlichen Verletzungen in diesen Zielgruppen führte.

Im Vortrag wurden dann Stolperfallen in der Forschung thematisiert, von der sog. I-Methodology, dem Hallway-Testing bis hin zu Gender Stereotypen und sog. Unconscious Biases. Doch wie kann Forschung diese Stolperfallen umgehen und auch ihrerseits zur Schließung von Gender Gaps beitragen? Dazu stellte Thaler u.a. das Projekt PROTEA vor, das durch 3D-Druck und Einsatz von Sensoren die Benutzerakzeptanz von Prothesen und medizinischen Hilfsmitteln verbessern möchte. In PROTEA wird gendersensible, partizipative Technikgestaltung im transdisziplinären Team erfolgreich umgesetzt. Davon werden Anita Thaler und ihre Kolleg_innen Daniela Krainer und Sascha Fink von der FH Kärnten bei der „Critical Issues in Science, Technology and Society Studies“-Konferenz von 6.-8. Mai 2024 in Graz mehr berichten.

Auch im Projekt GenCon stellen Anita Thaler und Jenny Schlager gemeinsam mit Pro2Future Überlegungen an, wie Gender und Diversity in der verantwortungsvollen Forschung zu Künstlicher Intelligenz konsequent mitgedacht werden kann. In einem ko-kreativen Workshop mit 15 Techniker_innen wandten sie am 29. Februar 2024 das Konzept der ‚Gendered Innovations‘ auf neue Forschungsideen an und planten die ersten Schritte für Projekte zu diversity-sensibler KI-Forschung.

Foto © Michael Parak (www.michaelparak.at)